Quartierskonzept und Machbarkeitsstudie
...mit dem Resultat, dass ein Nahwärmenetz in Hügelheim wirtschaftlich und technisch machbar ist.
Das Nahwärmenetz bedeutet für alle privaten, kommunalen und kommerziell genutzten Gebäude eine langfristig wirtschaftliche und nachhaltige Versorgungsperspektive.
Das technische Konzept beruht auf der Integration lokaler Abwärmepotenziale. Zusätzliche Wärmeerzeuger sichern die Versorgung zu allen Tages- und Jahreszeiten. Die Heizzentrale ist so geplant, dass die Energieträger sich gegenseitig ersetzen können, sollte einer ausfallen.
Die Nahwärmeversorgung – und damit auch die Heizsysteme in den angeschlossenen Gebäuden – erfüllt alle Anforderungen des Gesetzgebers hinsichtlich Effizienz und Nachhaltigkeit. Das Projekt wird mit 3,7 Millionen Euro vom Bund gefördert.
Wir wollen schrittweise bis zum Jahr 2030 für alle Gebäude in Hügelheim eine regenerative und klimaneutrale Nahwärmeversorgung ermöglichen.
Ein kurzer Erklärfilm der Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW) zeigt Ihnen, warum Nahwärme effizient ist, wie die Wärme zu den Häusern transportiert wird und warum Wärmenetze kostengünstiger sind, je mehr Haushalte sich ans Netz anschließen lassen.
Wer sich bis zum 30. November 2024 für den Nahwärmeanschluss entscheidet, profitiert von 1.000 Euro Vergünstigung auf die Anschlusskosten.
Die Stadtwerke machen damit das Angebot der Nahwärme noch attraktiver. Denn durch die derzeit hohen Bundes-Fördermittel ist der Anschluss jetzt deutlich günstiger als die tatsächlichen Kosten.
Ihre Heizung muss noch nicht ausgetauscht werden? Dann lassen Sie sich eine Blindleitung legen. Nach Fertigstellung der Leitung haben Sie noch drei Jahre Zeit für den Umstieg.
Für alle Gebäudeeigentümer:innen in Hügelheim bieten die Stadtwerke MüllheimStaufen in Kooperation mit endura kommunal GmbH verschiedene Beratungsmöglichkeiten zum Nahwärme-Anschluss an.
Bei Rückfragen zu den Vertragsunterlagen oder bei allgemeinen Fragen zur Nahwärme nutzen Sie gerne die wöchentliche Telefon-Sprechstunde mit den Expert:innen von endura kommunal:
mittwochs von 16 bis 18 Uhr
Tel.: 0761 3869098-72
Sind Sie unsicher, ob ein Nahwärme-Anschluss bei Ihnen umgesetzt werden kann? Wir bieten Ihnen individuelle Beratungstermine direkt bei sich zu Hause an. Die Termine werden regelmäßig ergänzt. Schauen Sie einfach in den Kalender, ob ein passender Termin für Sie dabei ist.
Bitte buchen Sie Ihren Termin hier online.
Die Beratungstermine vor Ort dauern jeweils etwa 45 Minuten. Sollten Sie keinen Termin finden, können Sie sich gerne per Mail bei uns melden. Wir planen Ihre Beratung dann gemeinsam: huegelheim@stadtwerke-ms.de
Die Kundenbüros der Stadtwerke MüllheimStaufen stehen Ihnen wie gewohnt für Fragen zur Verfügung. Die Öffnungszeiten finden Sie hier.
Wir haben für Sie eine Liste mit Heizungsbaubetrieben aus der Region zusammengestellt. Die Liste der Fachbetriebe finden Sie hier.
90 % der Wärme im Wärmenetz basiert auf Nutzung der Abwärme der Firma SCHOTT Pharma. Die Abwärme hat eine Temperatur von ca. 30 °C. Wärmepumpen heben diese Temperatur auf ca. 80 °C an.
Des Weiteren wird ein Pelletkessel in Hügelheim installiert, der weitere 5 % im Energiemix liefert. Für Spitzenlasten kommt ein Ölkessel zum Einsatz, der in den ersten Jahren im Winter für einige Wochen angemietet wird.
Die Erzeuger sind so ausgelegt, dass sie sich gegenseitig ersetzen können, falls einer ausfallen sollte.
Das technische Konzept ist so aufgestellt, dass auch bei einem Ausfall der Abwärme von SCHOTT Pharma ausreichend Wärme für das Netz zur Verfügung gestellt werden kann. Dies geschieht durch andere Wärmeerzeuger, vorrangig durch den Einsatz des Pelletkessels. Für extreme Spitzen steht im Winter ein Ölkessel als Reserve bereit.
Die Abwärme von SCHOTT Pharma hat eine Temperatur von 30 °C. Die Wärmepumpen haben die Aufgabe, die Abwärme auf die Netz-Temperatur von 75 °C anzuheben. Der Strom für die Wärmepumpen wird zum Teil von der Photovoltaikanlage auf der Heizzentrale erzeugt. Der Großteil kommt, zumindest zu Beginn des Netzbetriebs, aus dem Stromnetz. Es ist geplant, mittelfristig eigene Strom-Erzeugungsanlagen in Betrieb zu nehmen.
Bei der Abwärme von SCHOTT Pharma handelt es sich um nicht vermeidbare Abwärme. Nicht vermeidbare Abwärme wird vom Gesetzgeber als klimaneutral eingestuft, da diese ohne Nutzung trotzdem anfallen und verloren gehen würde. Die Wärme, die von SCHOTT Pharma abgenommen werden kann, muss in Hügelheim nicht noch einmal erzeugt werden.
Die für das Nahwärmenetz in Hügelheim genutzte Abwärme fällt in den Fertigungshallen bzw. Reinräumen an. Es handelt sich um Abwärme der eingesetzten Maschinen. Gas kommt hier nicht direkt zum Einsatz.
Ursprünglich war ein Pflanzenölkessel als Redundanz im Netz geplant. Aus technischen und wirtschaftlichen Gründen (die Viskosität von Pflanzenöl ist sehr hoch, so dass evtl. Vorheizen des Öls im Winter nötig wäre), wurde nun entschieden einen Heizölkessel einzusetzen. Dieser wird im Winter für einige Wochen angemietet.
Ziel ist es, dass der Ölkessel nicht oder so gut wie gar nicht zum Einsatz kommt. Trotzdem ist er als Redundanz im Netz notwendig, um potenzielle Ausfälle des Pelletkessels abzusichern und ggf. sehr kalte Wintertage während der Schließzeiten von SCHOTT Pharma abzufangen.
Im Vergleich zu Gas entstehen bei der Nutzung von Heizöl keine Bereitstellungskosten. Daher kann mit dem Einsatz von Heizöl ein günstigerer Wärmetarif angeboten werden.
Im Betrieb ist eine Wärmepumpe in Kombination mit einer PV-Anlage günstiger als der Wärmenetz-Anschluss. In der Anschaffung hingegen ist der Nahwärme-Anschluss günstiger als die Installation einer Wärmepumpe. Im Kostenvergleich muss außerdem betrachtet werden, dass die Wärmepumpe ca. 20 Jahre betrieben werden kann. Der Wärmenetz-Anschluss, also die Leitung ins Haus, muss einmalig gelegt und bezahlt werden. Die Wärmeübergabestation hält ca. 40 Jahre, also doppelt so lange wie eine Wärmepumpe. Eine genaue Aussage liefert ein Vollkostenvergleich, der Betriebs-, Verbrauchs- und Anschaffungskosten aufschlüsselt.
Nutzen Sie das vielfältige Beratungsangebot zum Nahwärme-Anschluss für Ihren Vollkostenvergleich.
Die Stadtwerke MüllheimStaufen möchten das Wärmenetz realisieren. Die Fördermittel dazu stehen bereit. Es wird eine Anschlussquote entlang der Trasse von mehr als 50 % benötigt. Um belastbare Zahlen für den wirtschaftlichen Betrieb zu erhalten, bitten wir die Anschlussinteressenten nach Prüfung der Tarife und Konditionen einen Wärmelieferungsvertrag zu unterschreiben.
Im Prinzip ist ein Anschluss an das Netz auch später möglich. Allerdings gibt es zwei wichtige Faktoren zu beachten:
Wärmelieferungsverträge können im Moment nur für Gebäude in den Planungsabschnitten 1 und 2 abgeschlossen werden. Der weitere Ausbau in den Planungsabschnitten 3 und 4 ist für die Jahre 2028 bis 2030 geplant. Die Stadtwerke MüllheimStaufen werden die Hauseigentümer:innen informieren, sobald es konkrete Bauvorhaben gibt.
Die Wärmelieferungsverträge in den Planungsabschnitten 1 und 2 können bis 30. November 2024 abgeschlossen werden. Die Entscheidung, ob in einer Straße gebaut wird, wird dann in den folgenden Wochen getroffen. Die betreffenden Personen werden voraussichtlich im Januar 2025 informiert.
Wenn der Ausbau in Ihrer Straße nicht erfolgen kann, wird Ihr Vertrag ungültig. Das ist im Vertrag mit einer aufschiebenden Bedingung geregelt.
Nein. Die Hausanschlussgebühren und der Tarif stehen in keiner Abhängigkeit zur Anzahl der Anschlussnehmer. Der im Wärmeliefervertrag genannte Tarif kann nicht grundlos von den Stadtwerken angehoben werden. Er wird lediglich durch die Preisanpassungsklausel beeinflusst. Es kann allerdings sein, dass einzelne Straßen oder das ganze Projekt nicht gebaut werden, wenn nicht genügend Wärmelieferungsverträge eingehen.
Nein, es gibt keine Mindestabnahme an Wärme. Der Wärmetarif gliedert sich jedoch in zwei Teile.
Die minimale Anschlussleistung liegt bei 10 kW.
Die Länge der Hausanschlussleitung wird von der Grundstücksgrenze bis zur Hauseinführung gemessen.
Die Anschlusskosten der Stadtwerke MüllheimStaufen fallen nach Erstellung des Hausanschlusses an. Die Heizungsbaufirma erstellt ebenfalls die Rechnung nach Abschluss der Installations- und Umbauarbeiten.
Diese Rechnungen reichen Sie bei der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau, bei der Sie auch die Förderung beantragen) ein. Bis zur Auszahlung der Förderung können einige Wochen vergehen. Sie müssen daher in Vorleistung gehen und die anfallenden Kosten vorfinanzieren.
Hierbei kann im Rahmen der BEG Förderung (Bundesförderung für effiziente Gebäude) ein zinsverbilligtes Kreditangebot unterstützen. Das Angebot richtet sich an Antragstellende mit einem zu versteuernden Haushaltseinkommen von bis zu 90.000 Euro pro Jahr.
Ja, Sie können die Hausanschlusskosten und die Kosten des Heizungsinstallateurs für alle Umbaumaßnahmen innerhalb Ihres Gebäudes fördern lassen. Hierfür gibt es die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Je nach individueller Situation beträgt die Förderung 30-70 %.
Die förderfähige Investitionssumme liegt bei:
Weitere Informationen zur Förderung finden Sie bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau und beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
Die WÜST ist in Ihrem Besitz und wird im Auftrag von einer Heizungsfachfirma eingebaut. Die Wartung übernimmt ebenfalls Ihr Installateur. Eine WÜST ist sehr langlebig und robust. Sollte trotzdem etwas kaputt gehen, sind Sie für die Reparatur zuständig. Erfahrungsgemäß fallen Wartung und Instandhaltung wesentlich geringer aus als z. B. bei Gas- oder Ölheizungen.
Gebäudeeigentümer:innen in Hügelheim haben eine doppelte Absicherung gegen sprunghafte Preiserhöhungen.
Nein. Die Preisentwicklung für die Wärmekunden ist entkoppelt vom Gaspreis bei SCHOTT. Die für das Nahwärmenetz in Hügelheim genutzte Abwärme fällt in den Fertigungshallen bzw. den sogenannten Reinräumen an. Es handelt sich um Abwärme der dort eingesetzten Maschinen. Gas kommt nicht direkt zum Einsatz. Der Preis für die Nutzung der Abwärme wurde vertraglich
auf lange Zeit festgelegt. Der Gaspreis spielt hier keine Rolle.
Selbstverständlich, lediglich der Wärmeerzeuger hat sich geändert. Alle Heizkörper sind weiterhin über die Thermostatventile regelbar.
Ja, aber nur wenn diese den jeweiligen gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Sie können z. B. weiterhin wie gewohnt Ihren Holzofen oder Ihre Solarthermie-Anlage parallel zur Nahwärme nutzen.
Das Wärmenetz ist so ausgelegt, dass das am weitesten von der Heizzentrale entfernte Gebäude auch mit einer Vorlauftemperatur von 75 °C versorgt wird.
Spätestens ab Mitte des Jahres 2028 dürfen beim Heizungstausch nur noch Heizungen eingebaut werden, die mit mindestens 65 % erneuerbaren Energien betrieben werden. Für die meisten Eigentümer kommt nur eine Pelletheizung oder eine Wärmepumpe in Frage, um die Vorgaben zu erfüllen. In Hügelheim bietet sich jetzt die Gelegenheit, mit einem Anschluss an das Wärmenetz eine einfache, komfortable und zukunftssichere Heizalternative wählen zu können. Diese eignet sich für alle Gebäudetypen. Bei anderen Optionen ist das nicht immer der Fall. Für die Pelletlagerung wird viel Platz benötigt, der nicht immer vorhanden ist. Eine Wärmepumpe läuft vor allem dann effizient, wenn das Gebäude gut saniert ist, geringe Temperaturen benötigt werden und bestenfalls eine Fußbodenheizung und eine PV-Anlage vorhanden sind.
Sie haben Interesse an einem Nahwärme-Anschluss? Dann füllen Sie den Fragebogen aus und fordern Sie die Anschluss-Unterlagen an.
Dazu gibt es zwei einfache Wege:
Nachdem Sie den Fragebogen ausgefüllt und abgeschickt haben, senden wir Ihnen unverbindlich einen Wärmelieferungsvertrag zu. Bitte prüfen Sie diesen in aller Ruhe. Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zu den oben genannten Beratungszeiten zur Verfügung.Abschließend entscheiden Sie, ob Sie sich ans Wärmenetz anschließen lassen möchten.
Den unterschriebenen Wärmelieferungsvertrag schicken Sie bitte spätestens bis zum 30. November 2024 zurück oder geben ihn bei einem der Kundenbüros der Stadtwerke MüllheimStaufen ab. Anhand der eingegangenen Verträge werden die finalen Trassen beschlossen und die Ausschreibung für den Bau vorbereitet.
Ein Wärmenetz wird nur dort entstehen, wo die Zahl der Anschlussnehmer einen wirtschaftlichen Betrieb zulässt.
Ob sich ein Wärmenetz rechnet, hängt ab von der Wärmeabnahme pro Trassenmeter. Als Faustregel gilt: 1 normales Einfamilienhaus pro 30 Trassenmeter.
Wenn Sie Interesse an einem Anschluss haben, lohnt es sich also, einmal mit den Nachbarn zu sprechen. Je mehr Interessenten sich in Ihrer Straße melden, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass das Netz in Ihre Straße kommt.
Ergebnisse der Befragung
Stand 12.10.2023
Stand 26.08.2024
Zeitplan: Geplante Erschließung zur Heizperiode
Nutzen Sie die Chance, sich hier über die Nahwärme zu informieren:
Unser Leitfaden gibt Ihnen einen ersten Eindruck von der Funktionsweise und den Vorteilen, die Nahwärme für Nutzer hat.
Fragen zum Planungsstand richten Sie bitte an
Herrn Max Elias
Stadtwerke MüllheimStaufen
huegelheim@stadtwerke-ms.de
...mit dem Resultat, dass ein Nahwärmenetz in Hügelheim wirtschaftlich und technisch machbar ist.
3,7 Mio. € stehen vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für den Wärmenetzbau bereit.
Informationen rund um das Nahwärme-Projekt, Möglichkeit zur Anforderung von Anschlussunterlagen
Auf Basis der eingegangenen Daten, die uns bis Ende September 2023 erreicht haben, wird die Tarif- und Trassenplanung erarbeitet.
28. November 2023, 19.00 Uhr in der Festhalle Hügelheim
Information zum neuen Gebäudeenergiegesetz und Fördermöglichkeiten, Vorstellung der Trassenplanung und des Tarifs sowie Beginn der Beratungsphase
im Planungsabschnitt 1 und 2
Beginn der Tiefbauarbeiten
Die Stadtwerke stehen als lokales Unternehmen für eine zuverlässige und bürgernahe Versorgung. Von hier wird das Projekt gesteuert, geplant und später umgesetzt. Die Stadtwerke werden als Netzbetreiber Versorgungspartner für alle angeschlossenen Gebäude.
Die Stadt unterstützt und fördert die Entwicklung von Nahwärmenetzen. Das gilt für das Projekt in Hügelheim genauso wie für das Ausbaugebiet rund um den Stadtkern. Bürgermeister und Gemeinderat sehen darin einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur kommunalen Daseinsvorsorge.
Das Portfolio von SCHOTT Pharma umfasst Aufbewahrungs- und Verabreichungssysteme für Arzneimittel wie vorfüllbare Spritzen aus Glas und Polymer, Fläschchen und Ampullen. Am Standort Müllheim-Hügelheim mit derzeit circa 540 Beschäftigten werden pro Tag rund eine Million Injektionsfläschchen produziert. Die Einspeisung der dabei entstehenden Abwärme in das Nahwärmenetz ist ein Beitrag zur Sustainability und zeigt ein gutes Beispiel, wie sich Nachbarschaft und Industrie positiv ergänzen können bei diesem Ziel.